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Fotografien sind Gesten des Zeigens. Wie der Finger, der in eine Richtung gestreckt wird, lenken Fotografien Blicke, als sagten sie: Schau mal! Das NS-Regime nutzte fotoillustrierte Zeitschriften als wirkungsvolles Propagandainstrument, das Unterhaltung und ideologische Beeinflussung geschickt miteinander verband. Ein Großteil der Fotos stammte von Mitgliedern der Propagandakompanien. Neben Frontberichten wurden Beiträge aus Politik, Literatur, Musik, Radio und Film, aber auch Leser*innenbriefe, Privatfotos, Benimm- und Beziehungsratschläge veröffentlicht. Zeitschriften konnten gesammelt, ausgetauscht und zwischen Front und Heimat verschickt werden. Sie waren somit das ideale Medium für die Verknüpfung einer weiblich markierten Heimat und einer männlich visualisierten Kriegsfront - und damit auch der zu etablierenden Volksgemeinschaft. Der methodische Zugang der fotografischen Geste erschließt einen neuen Blick auf die Fotoproduktion als wesentlichem Bestandteil der nationalsozialistischen Öffentlichkeit.
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Erstmals wird die Museumslandschaft aller postsozialistischen EU-Mitgliedsländer untersucht. Wie stellen Museen den Zweiten Weltkrieg, Holocaust und sowjetische Verbrechen dar? Im Zuge der EU-Beitrittsbemühungen betreiben einige eine 'Anrufung Europas' und wollen ihr Europäischsein beweisen, indem sie internationale Musealisierungstrends übernehmen. Andere verlangen von ,Europa', ihr Leiden unter den Sowjets als größeres Übel anzuerkennen.
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Kaum ein nationalsozialistisches Konzentrationslager hat nach 1945 eine derart vielfältige Literatur hervorgebracht wie Buchenwald. Zu ihr gehören ideologisch bis heute umstrittene Bücher wie der antifaschistische Beststeller Nackt unter Wölfen, die hochkanonischen Romane wie Semprúns oder Kertész, weniger bekannte Romane wie Adlers Das Panorama oder Ferdinand Peroutkas Wolke und Walzer, eine Flut vergessener ,grauer' Bericht-Literatur, frühe Versuche einer soziologischen, politischen oder psychologischen Deutung des Lagers. Ebenso wie das Konzentrationslager Buchenwald selbst ist diese Literatur international. Buchenwald versammelte Menschen aus fast allen Ländern Europas. Viele von ihnen wurden aus politischen oder rassischen Gründen deportiert, die nationale Grenzen überschritten. Die Literatur, die aus dem Lager hervorging, entstand also einerseits in nationalliterarischen Kontexten, bezog sich aber andererseits auf ein transnationales Ereignis, das sich mit transnationalen Fragen verband. Die Literatur des Lagers Buchenwald lässt sich daher nicht einfach nationalliterarisch einhegen. Trotzdem wies die Forschung in den letzten Jahren einen starken Zug zur nationalliterarischen Segmentierung auf, was auch dazu führte, dass sich die Wahrnehmung darüber hinaus nur auf sehr wenige kanonische Werke beschränkte. Der vorliegende Band versammelt Beiträge über die Literaturen, die an der europäischen Textgeschichte des Konzentrationslagers Buchenwald mitgeschrieben haben. Buchenwald concentration camp was an international event. During the seven years that it existed, people from 30 nations were deported there, and after 1945, texts about the camp were written in the majority of the languages that they spoke. This volume conveys an impression of the camp's reach in European literature by looking at the few canonical texts by writers like Apitz, Semprún, Kertész, Adler, and Antelme, but also going beyond them.
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Als nach einer gnadenlosen Jagd am 4. Juni 1944 U 505 bei seinem zölften Einsatz schwer beschädigt in amerikanische Hände fiel, ohne sich vorher selbst versenkt zu haben, unterlag dieser Fang höchster militärischer Geheimhaltung. Denn durch das deutsche U-Boot vom Typ IX, konstruiert als »Einzelkämpfer« mit enormer Schlag Kenntnis vom modernsten Stand der U-Boot-Technik ihres Gegners. Der vorliegende Band rekapituliert erstmals die gesamte dramatische Geschichte der Einsätze von U 505 und seiner Besatzungen.
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Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war reich an Legenden, mit denen die Kontinuität bestimmter Schichten und Institutionen in Deutschland gesichert oder der Geltungsanspruch einzelner Personen befriedigt werden sollte. Ein Teil der deutschen Generalität etwas suchte die These zu verbreiten, gerade auch aus dem Zweiten Weltkrieg wäre die deutsche Armee "im Felde unbesiegt" heimgekehrt, hätten nicht die dilettantischen Eingriffe Hitlers den Generalstab an der Entfaltung seiner militärischen Qualitäten gehindert. Erst vor kurzem ist die Behauptung aufgestellt worden, Hitler habe vor allem die meist zuverlässige Berichterstattung und die stets warnenden Prognosen der Abteilung Fremde Heere Ost im OKH ignoriert. Gestützt auf eine Fülle bislang unbekannter Dokumente, jener zuletzt von Reinhard Gehlen, dem späteren langjährigen Chef des BND, geleiteten Abteilung, konfrontiert aber Hans-Heinrich Wilhelm die Legende mit der Realität und weist überzeugend nach, dass das Urteil des Generalstabs in Wahrheit unter Selbstüberschätzung, ideologischem Konformismus wie professioneller Unzulänglichkeit litt und kaum als Korrektiv zum Urteil Hitlers tauglich war. Mit neuen Erkenntnissen zur deutschen Rüstungslage und zum Entscheidungsprozess der deutschen militärischen Führung leistet Wilhelms Studie zugleich einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Eine andere legende aus dem Dritten Reich zerstört Louis de Jong, Direktor des Amsterdamer Rijksinstituuts Oorlogsdocumentatie. Die Frage, ob der Reichsführer SS Heinrich Himmler während des Krieges tatsächlich, wie sein finnischer Masseur Felix Kersten nach 1945 mit Erfolg behauptet hat, Millionen Holländer nach dem Osten deportieren wollte und ob nur der Einfluss eben Kerstens die Verwirklichung dieser Absicht vereiteltet, beantwortete de Jong mit einem schlüssigen "Nein". Seine akribische Untersuchung, inhaltlich fesselnd und methodisch reizvoll, zeigt in geradezu klassischer Weise, wie eine historische legende entsteht, Verbreitung findet und schließlich doch an den Quellen scheitert.
World War, 1939-1945 --- Regimental histories --- Kersten, Felix, --- Germany.
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Die nationalsozialistischen Konzentrationslager sind ein gängiger Begriff in der Auseinandersetzung mit der Hitler-Zeit. Aber viele Fakten, Zahlen und Zusammenhänge, die diese Lager bestimmten und der zeitgeschichtlichen Erörterung zugrunde liegen, sind noch strittig oder unerforscht. Die hier vorgelegten Studien verschiedener Autoren über eine Reihe von Lagern, von denen es bisher z.T. nur wenig gesichertes Wissen gab, sind sämtlich aus langwierigen quellenkritischen Spezialuntersuchungen erwachsen. Ihre gemeinsame Veröffentlichung ist ein Beitrag zu dem mühevollen Versuch, die Kenntnis der "von oben" her ergangenen Weisungen und Maßnahmen des NS-Regimes zu ergänzen durch die exakte Rekonstruktion der Praxis, wie sie "unten" aussah und sich in der konkreten Wirklichkeit einzelner Lager ausdrückte. Die Parallelisierung solcher Einzelforschungen vermag erst präziser zu begründen, was allgemeine Merkmale und Funktionen dieser Lager im Gefüge der NS-Herrschaft waren und welche Bedeutung lokalen Verhältnissen und Instanzen oder besonderen Anlässen und Improvisationen zukam. Schon diese Auswahl von Einzelstudien verdeutlicht, in welchem Maße sich der mit den Konzentrationslagern institutionalisierte Ausnahmezustand ungesetzlicher Gewaltanwendung auf allen Ebenen verselbständigte und ausweitete. Hinter der propagandistischen Bildfläche des nationalsozialistischen Ordnungsstaates wohl verborgen, konnte sich hier ungehemmt entfalten, was vom "Bewegungs"-Charakter des Nationalsozialismus nach 1933 übrig geblieben war: die erfindungsreiche Perfektionierung und Akkumulation rücksichtslosen Machtgebrauchs gegen immer neue und immer größere Gruppen "unerwünschter Elemente".
World War, 1939-1945 --- Concentration camps --- Prisoners and prisons, German.
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Nach der militärischen Entmachtung und territorialen Auflösung Jugoslawiens im April 1941 riefen Hitler und Mussolini einen großkroatischen Staat aus. Dieser stand unter der Führung Ante Pavelics und der Ustascha-Organisation und wurde rasch zu einem Feld rivalisierender italienischer und deutscher Interessen. Die Autoren beleuchten Charakter und Geschichte dieses scheinsouveränen Regimes, dessen Existenz vom Kampf gegen die Partisanen Titos und Mihajlovics geprägt wurde und das sich durch die brutale Verfolgung der serbisch-stämmigen Bevölkerung selbst desavouierte.
World War, 1939-1945 --- Croatia --- Politics and government.
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Wehrmacht in der NS-Diktatur In der Debatte über die Wehrmacht und ihre Verbrechen blieb der Kriegsschauplatz im Westen weitgehend ausgespart. Dabei hatten die Kämpfe der Wehrmacht gegen die Westalliierten und die französische Widerstandsbewegung während der Jahre 1943/44 kriegsentscheidende Bedeutung. Inwieweit gelang es der deutschen Führung, auch im Westen einen "Weltanschauungskrieg" zu entfesseln? Welche Rückwirkungen hatten die Erfahrungen im Ostkrieg auf die Kämpfe in Frankreich? Gab es Unterschiede zwischen Wehrmacht und Waffen-SS? Existierten an der Truppenbasis Handlungsspielräume, die sich sowohl in die eine wie die andere Richtung nutzen ließen? Peter Lieb erörtert diese Fragen erstmals auf breiter Quellengrundlage und schließt damit eine große Forschungslücke. Die 2005 an der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommene Dissertation wurde mit dem Prix Guillaume Fichet - Octave Simon und dem Werner-Hahlweg-Förderpreis ausgezeichnet. "Peter Liebs umfangreiche, gründlich recherchierte und klar argumentierende Untersuchung über die deutsche Westfront 1943/44 ist ein gewichtiger Beitrag zu aktuellen Kontroversen und Polemiken über die 'Verbrechen der Wehrmacht', deren Hauptaugenmerk fast ausschließlich auf die Balkanländer, Polen und Russland gerichtet war und Nordafrika und Frankreich vernachlässigte." Prof. Dr. Michael Burleigh
World War, 1939-1945 --- Campaigns --- Underground movements --- Frankrijk. --- Duitsland.
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Die kurze Episode der "Wehrmacht" hat zu einer ungeheuren militärischen Kraftentfaltung des Deutschen Reiches geführt, zu überwältigenden Siegen und katastrophalen Niederlagen, zugleich zur Mitverantwortung für eine verbrecherische Kriegführung, wie sie in der deutschen Geschichte ohne Beispiel ist. Der Band bietet zunächst einen Überblick über die Wehrmacht im Dritten Reich, ihre Führungsprinzipien, Gliederung, Ausrüstung, Ausbildung und Fronterfahrung. Im zweiten Teil wird erkennbar, wie sich die militarisierte "Volksgemeinschaft" der Deutschen im Zweiten Weltkrieg unter dem Druck der totalen Mobilmachung veränderte. Der dritte Teil analysiert die militärische Kriegführung vom "Blitzkrieg" bis zum Untergang von Reich und Wehrmacht. Der Ausblick auf den Umgang mit diesem schwierigen Erbe in der Bundesrepublik zeigt, wie tief der Bruch in der deutschen Militärgeschichte gewesen ist.
World War, 1939-1945 --- Germany --- Armed Forces. --- Armed Forces --- History
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Die Arbeit behandelt am Beispiel der Verfahren gegen ehemalige Angehörige der Sicherheitspolizei für den Bezirk Bialystok die Strafverfolgung von NS-Verbrechen durch die westdeutsche Justiz. Die Organisation der Deportationen im Jahr 1943 aus den jüdischen Ghettos des deutsch besetzten nordostpolnischen Bezirks in die Vernichtungslager Auschwitz und Treblinka war Gegenstand eines Strafprozesses vor dem Schwurgericht in Bielefeld. Die Angeklagten wurden am 14. April 1967 wegen ihrer Beteiligung an den Deportationen aus Bialystok und Grodno der "gemeinschaftlichen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord" an mehreren tausend Juden schuldig gesprochen. Der ehemalige Kommandeur der Sicherheitspolizei und ein Abteilungsleiter seiner Dienststelle wurden in einem weiteren Fall wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. Das Gericht erbrachte den Nachweis, dass sie im Februar 1943 die Erschießung von 100 Bialystoker Juden veranlasst hatten. Anhand dieser Verbrechen werden - vor dem Hintergrund rechtsphilosophischer und rechtsdogmatischer Ansätze und auf der Grundlage von Tonbandmitschnitten der Hauptverhandlung - die Logik der juristischen Aufklärung und die gerichtliche Wirklichkeitsrekonstruktion im Verhältnis zur forensischen Interaktionsdynamik analysiert.
War crime trials --- World War, 1939-1945 --- Atrocities. --- Criminal law.
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